Forschungsinteressen Prof. Dr. W. Schwarz
Visuelle Psychophysik und Wahrnehmung
Menschen (wie auch Tiere) reagieren schneller auf redundante sensorische Reize als auf jeden der beteiligten Reize allein. Einige meiner Arbeiten, sowohl experimentell als auch quantitativ-theoretisch, zielten darauf ab, diesen sog. "redundanten-Signal-Effekt (RSE)" näher zu erforschen und erklären. Unsere experimentellen Arbeiten [Schwarz (1996), Schwarz & Ischebeck (1994), Schwarz (2006), Schwarz & Kühn (2008), Schwarz & Miller (2014)] untersuchten die Reizabhängigkeit, die zeitliche Dynamik und die Randbedingungen des RSE. Die Modelle in [Schwarz (1994a), Schwarz (1989b), Schwarz (2006)] konzentrieren sich auf die grundlegende Idee, dass der RSE entsteht durch eine Überlagerung (Superposition) neuronaler Zählprozesse, bzw. durch diffusive Aktivationsprozesse, wodurch sich die sensorische Evidenz der einzelnen Signale kombiniert und die abgeforderte motorische Antwort koaktiviert wird.
Meine Arbeit mit John Foley [Foley & Schwarz (1998)] untersucht, wie quantitative Merkmale der Kontrast-schwellen-Funktion (TvC) bei Gitterreizen durch die experimentelle Manipulation der visuellen Aufmerksamkeit beeinflusst werden. In anderen Arbeiten auf dem Gebiet der Wahrnehmung haben wir u.a. untersucht den Effekt subliminaler Flanker im sog. Eriksen-Paradigma [Schwarz & Mecklinger (1995)], raumzeitliche Relationen und Exzentrizitäts-Effekte bei der visuellen Suche [Schwarz (1993c)], die Diskrimination von Zufallspunkt-Mustern [Schwarz (1990a)], visuelle Suchprozesse (Schwarz & Miller, 2016) oder binokulare Summation [Schwarz (1992a)].