Aktuelles an der Forschungsstelle Leopardi
Erschienen: Band I der deutschen Gesamtausgabe des Zibaldone
Giacomo Leopardi, Zibaldone. Die Gesamtausgabe I. Aus dem Italienischen übersetzt von Daniel Creutz, mit einer Einführung und einem Kommentar von Franco D'Intino, editorisch begleitet und mit einem Essay von Cornelia Klettke. Berlin: Matthes & Seitz, 2024.
Pressestimmen:
"Die erste Komplettübersetzung von Giacomo Leopardis 'Zibaldone' ins Deutsche bringt ein Wunderbuch ins einundzwanzigste Jahrhundert – eines zum Be- wie Verwundern. [...] [D]er Auftaktband [bietet] eine Einführung des italienischen Leopardi-Experten Franco D'Intino zum 'Zibaldone' und ein Nachwort der die 'Forschungsstelle Leopardi' leitenden Potsdamer Romanistin Cornelia Klettke, das dem Verhältnis des Dichters zu Deutschland (und umgekehrt) gilt. [...] Zudem hat Klettke […] auch die Übersetzung von Creutz durchgesehen. Leopardis hochliterarisches Buch ist beseelt, herzblutreich, voller Bewegung, Wärme, Leben."
Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.10.2024
"Der 'Zibaldone' von Giacomo Leopardi ist einer der wichtigsten philosophischen wie literarischen Texte des frühen neunzehnten Jahrhunderts. [...] Eine verlässliche, kommentierte Ausgabe des ‚Zibaldone‘ gibt es auf Italienisch seit dem Jahr 1937, eine komplette französische Edition seit 2003, eine englische Ausgabe ist seit 2013 verfügbar. Sieben Übersetzer haben an letzterer gearbeitet, eine ganze Mannschaft von Philologen und Historikern hat dabei geholfen. Nun ist der erste Band einer auf vier Bände angelegten deutschen Fassung erschienen (eine Auswahlausgabe wurde 2002 in der ‚Anderen Bibliothek‘ veröffentlicht), ergänzt um eine ebenso gründliche wie umfassende Einführung durch den Italianisten Franco D'Intino, der schon an der englischen Ausgabe beteiligt war, durch ein Nachwort der Romanistin Cornelia Klettke, die sich mit den Verbindungen zwischen Leopardi und deutschsprachigen Autoren beschäftigt, sowie durch einen umfangreichen Anmerkungsapparat. Indessen hat die deutsche Ausgabe zwar auch viele Helfer, darunter die 'Forschungsstelle Leopardi' an der Universität Potsdam sowie einen wissenschaftlichen Beirat, aber nur einen Übersetzer: den Philosophen und Historiker Daniel Creutz [...]. Sein 'Zibaldone' ist eine der großen deutschen Übersetzungen der jüngeren Zeit: Sie bewahrt die lateinische Prosodie, die den 'Zibaldone' auch dann prägt, wenn sich die Gedanken im Kopf des Autors überschlagen und in alle Richtungen gleichzeitig davoneilen, sie erhält die Schönheit der Formulierungen und die Präzision einzelner Ausdrücke, sie wird nicht müde, den Autor bis in die letzten Winkel seiner Gelehrtheit zu verfolgen. [...] Man findet Verse, die man bewundern kann, Gedanken, die man sich merken will, man lernt eine Wissenschaft kennen, die völlig anders als das Expertentum der Gegenwart arbeitet und dennoch viele Dinge weiß."
Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung, 19.11.2024