Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis ist die wichtigste Auszeichnung in Deutschland für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen. Für die diesjährige Preisrunde waren insgesamt 155 Forscherinnen und Forscher aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden. Die Auswahl traf der zuständige Ausschuss unter dem Vorsitz des DFG-Vizepräsidenten und Biochemikers Professor Dr. Peter H. Seeberger.
Die Entscheidung begründet das Auswahlkommitee wie folgt: "Die Forschung von Nicole Gotzner an der Schnittstelle von Sprachbedeutung, Sprachverwendung, Spracherwerb und -verarbeitung und allgemeiner Kognition ist äußerst innovativ. Dies gilt insbesondere für ihren Forschungsansatz, in dem sie Perspektiven der formalen Semantik und der Pragmatik mit experimentellen Methoden der Psycholinguistik sowie der Korpuslinguistik, der Phonetik und der spieltheoretischen und computationellen Modellierung verknüpft. In all diesen Bereichen stellen Gotzners Arbeiten eine bislang noch nicht selbstverständliche Verbindung von Theorie und experimenteller Methodik her. Gotzner steht daher für eine kognitionswissenschaftlich fundierte Sprachwissenschaft. Sie leitet die Emmy Noether-Gruppe „Skalen in der Sprachverarbeitung und im Spracherwerb“."
Seit 1977 wird der Heinz Maier-Leibnitz-Preis jährlich an herausragende Forscherinnen und Forscher verliehen, die sich in einem frühen Stadium ihrer wissenschaftlichen Laufbahn befinden und noch keine unbefristete Professur innehaben. Der Preis dient als Anerkennung und zugleich als Ansporn, diese Laufbahn eigenständig und zielstrebig fortzusetzen. Benannt ist er seit 1980 nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten Heinz Maier-Leibnitz, in dessen Amtszeit (1974–1979) er erstmals vergeben wurde. Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis gilt als der bedeutendste Preis in Deutschland zur Förderung wissenschaftlicher Persönlichkeiten in einem frühen Karrierestadium.