Wie Erzvorkommen entstehen und sich im Laufe der Zeit entwickeln, untersuchen Forschende aus ganz Deutschland in einem neuen DFG-Schwerpunktprogramm (SPP). Koordiniert wird das Programm mit dem Titel „Dynamics of Ore-Metals Enrichment“ (DOME) von dem Mineralogen Prof. Dr. Max Wilke vom Institut für Geowissenschaften der Universität Potsdam. Daneben sind auch Wissenschaftler der Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ), der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie der Universität Freiburg in der Koordination wesentlich beteiligt. Die DFG fördert den Forschungsverbund, in dem voraussichtlich ab Frühjahr 2020 bis zu 30 Einzelprojekte durchgeführt werden, für zunächst drei Jahre.
Erze bilden seit Jahrtausenden die Grundlage technischer und wirtschaftlicher Entwicklungen menschlicher Gesellschaften. Doch bislang weiß man noch recht wenig über die erzbildenden Prozesse, bei denen Metalle häufig ca. 1000-fach angereichert und erst dadurch ökonomisch abbaubar werden. Das neue Schwerpunktprogramm soll Expertise aus vielen Disziplinen innerhalb der Geowissenschaften zusammenzuführen, um die komplexe Dynamik der gesamten Prozesskette zu verstehen. Wie werden Metalle mobilisiert? Wie werden sie durch wässrige Lösungen oder Magmen in Erdmantel und Erdkruste transportiert? Und warum fallen sie wieder aus und bilden Erzkörper? Um diese und weitere Fragen zu klären, werden geologische Untersuchungen im Gelände, Laborexperimente und Computersimulationen unter natürlichen Bedingungen durchgeführt und schließlich in großskalige Modelle und Modellierungen von erzbildenden Systemen überführt.
„Die Fragen, die im Rahmen des SPP beleuchtet werden, sind grundlegender Natur. Allerdings werden die Ergebnisse helfen, Methoden der Erzexploration zu verbessern oder auch Methoden für Recycling zu optimieren. Beide Punkte sind von großer Bedeutung, die Rohstoffversorgung von modernen Gesellschaften zu gewährleisten“, erklärt der Potsdamer Mineraloge Max Wilke, der das Programm koordinieren wird.
Das SPP wird zunächst für drei Jahre gefördert. Neben Max Wilke sind Carmen Sanchez-Valle von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Sarah Gleeson und Robert Trumbull vom GFZ sowie David Dolejš von der Universität Freiburg im Programmkomitee. Durch das SPP wird die die Zusammenarbeit innerhalb des Berlin-Potsdamer Forschungsnetzwerks Geo.X sowie die Vernetzung der UP mit anderen Universitäten Deutschlands gestärkt.
Mit der Bewilligung durch die DFG startet nun ein deutschlandweiter offener interdisziplinärer Aufruf, Projektanträge zu diesem Thema einzureichen. Das Programmkomitee geht von bis zu 30 Einzelprojekten aus, die voraussichtlich Anfang 2020 starten werden. Das SPP bildet das Dach für einen intensiven Austausch zwischen den Projekten, die interdisziplinäre Entwicklung von wissenschaftlichen Hypothesen und Modellen sowie die gemeinsame Aus- und Weiterbildung von Nachwuchswissenschaftlern.
Kontakt:
Prof. Dr. Max Wilke, Institut für Geowissenschaften
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E-Mail: max.wilkeuuni-potsdampde
Medieninformation 01-04-2019 / Nr. 040
Matthias Zimmermann
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