Am 26. September 2015 wird der germanistische Literarhistoriker Peter Weber 80 Jahre alt. Aus diesem Anlass veranstaltet das Institut für Germanistik ein Kolloquium mit nationalen Experten, das sein wissenschaftliches Werk in der ost-westlichen Beziehungsgeschichte des Fachs verorten soll. Unter dem Titel „Literarische und politische Öffentlichkeit“ erörtern die Referenten das Wirken des mit der Universität Potsdam und ihrer Geschichte eng verbundenen Literarhistorikers. Die Laudatio zum 80. Geburtstag wird der Germanist Prof. em. Dr. Günter Oesterle von der Justus-Liebig-Universität in Gießen halten.
Peter Weber leitete in den 1970er und 1980er Jahren die Forschungsgruppe „Deutsche Literatur um 1800“ des Zentralinstituts für Literaturgeschichte an der Akademie der Wissenschaften der DDR. In dieser Zeit kooperierte er daher häufig mit Potsdamer Germanisten. Von 1992 bis 1997 war er in dem „Forschungsschwerpunkt der Geisteswissenschaftlichen Zentren“ tätig, aus dem schließlich das Potsdamer „Forschungszentrum Europäische Aufklärung“ (FEA) wurde. Dieses gehört seit 2008 zur Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam. Das FEA befasste sich insbesondere auch mit Peter Webers „Studien zur Berliner Aufklärung“: „Webers Arbeiten sind noch immer anregend und ergiebig für aktuelle Fragestellungen und Tendenzen einer interdisziplinär verfahrenden germanistischen Forschung“, sagt Iwan Michelangelo D’Aprile von der Universität Potsdam.
Welche Stellung das wissenschaftliche Werk Webers für die Germanistik sowohl in der DDR als auch in der BRD hatte, will das Kolloquium „Literarische und politische Öffentlichkeit. Peter Weber zum 80. Geburtstag“ erörtern. Die Referenten fragen nicht nur nach der Rolle, die seine wichtigsten Bücher in der späteren Forschung gespielt haben – wie etwa „Das Menschenbild des bürgerlichen Trauerspiels“, „Kunstperiode“ und „Literarische und politische Öffentlichkeit. Studien zur Berliner Aufklärung“. Die Tagung soll außerdem Webers Position bei Kontroversen innerhalb der DDR-Germanistik und seine Rezeption in der bundesrepublikanischen Aufklärungsforschung diskutieren.
Der langjährige Sprecher des Gießener Sonderforschungsbereichs „Erinnerungskulturen“, Prof. em. Dr. Günter Oesterle, wird die Laudatio zum 80. Geburtstag halten. Prof. Dr. Iwan-Michelangelo D’Aprile, Potsdamer Historiker und Experte für die Europäische Aufklärung, befasst sich in seinem Vortrag mit „Peter Weber und die Berliner Aufklärung“. Dr. Florian Kappeler von der Universität Göttingen versucht sich an der „Rekonstruktion einer politischen Germanistik in Interviews mit Peter Weber“, und der Potsdamer Germanist und Initiator der Tagung, Prof. Dr. Helmut Peitsch, erörtert „Peter Webers Umgang mit Georg Lukacs‘ ‚Konzeption Kunstperiode‘“.
Zeit: 26.9.2015, 9.00–18.00 Uhr
Ort: Campus Am Neuen Palais, Haus 8
Kontakt: Prof. Dr. Helmut Peitsch, Institut für Germanistik
Telefon: 0331 977-4234
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Medieninformation 21-09-2015 / Nr.124
Jana Scholz
Universität Potsdam
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