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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Um mich bei Erasmus zu bewerben, musste ich zuerst einen Sprachtest absolvieren, den ich an der UP durchgeführt habe. Es handelte sich hierbei um den DAAD-Test. Alternativ hätte man auch andere Sprachnachweise wie TOEFL einreichen können. Außerdem musste ich für meine Gastuni noch ein kurzes Motivationsschreiben (ca. 500 Wörter) einreichen. Nach der Bewerbung meldete sich die Rijksuniversiteit ganz allein bei mir mit allen restlichen Informationen. Allgemein gibt es an der Groninger Universität eine super Unterstützung für Austauschstudenten, da die Austauschkoordinatoren immer erreichbar und hilfsbereit sind.


Studienfach: Patholinguistik

Aufenthaltsdauer: 01/2023 - 07/2023

Gastuniversität: Rijksuniversiteit Groningen

Gastland: Niederlande

Studium an der Gastuniversität

Insgesamt musste ich 30 ECTS sammeln, wobei ich das auf 6 Vorlesungen aufgeteilt habe, bei denen ich je 5 ECTs erreichen konnte. In Groningen ist es so, dass das Semester in 2 Blöcke aufgeteilt ist. Der erste Block fängt dabei im Februar an. Meist hat man zu jeder Vorlesung ein Seminar, bei dem zumeist Anwesenheitspflicht gilt. Die Seminare waren sehr hilfreich, wenn man wie ich in neue Bereiche reinschaut, da sie meist nur Gruppen von bis zu 20 Studenten (oder weniger) umfassen. Die Dozenten und Seminarleiter waren in meinem Fall immer ansprechbereit und es gab immer eine angenehme Lernatmosphäre. In jeder Lernveranstaltung mussten wöchentlich Abgaben (z.B. in Form von kurzen Aufsätzen oder Lernfragen) geleistet werden, um den Kurs zu bestehen. Diese waren meiner Meinung nach machbar bzw. sehr hilfreich, um den Stoff zu verstehen. Gegebenenfalls konnten ja dann Fragen im Seminar geklärt werden. Die Betreuung von Austauschstudenten war auch super, man konnte sich immer beim exchange team melden, insofern man ein Anliegen hatte. Die Universität von Groningen ist auch sehr beeindruckend gebaut und gut ausgeschildert.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Der Kontakt zu ausländischen Studenten ist definitiv kein Problem. Vor allem, wenn man an der ESN-week teilnimmt! Die kann ich sehr empfehlen, ich habe dort meine engsten Freunde kennengelernt. Man wird hier in Gruppen von ca. 15 Austauschstudenten geteilt und unternimmt eine Woche lang etwas zusammen. Es gibt einige Partys, aber auch entspanntere Aktivitäten, wie Sprachkurse oder einen Filmabend. Früher oder später kann man eigentlich auch zu Einheimischen Kontakt knüpfen. Da bieten sich Vorlesungen am besten an. Tatsächlich ist die Stadt aber gefüllt mit Austauschstudenten, die man häufiger antrifft und die meist auch offener sind, für ein paar Monate in Kontakt zu treten. Ich glaube, für die Einheimischen ist es oft schwierig sich auf Austauschstudenten einzulassen, von denen sie sich nach 6 Monaten wieder verabschieden müssen.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Dadurch, dass meine engsten Freunde von überall außer aus Deutschland kamen, haben sich meine Englischkompetenzen auf jeden Fall verbessert. Auch alle Vorlesungen auf Englisch zu haben ist sehr hilfreich, um seinen Wortschatz zu erweitern. Die Englischkompetenzen zwischen den Austauschstudenten können ganz unterschiedlich sein, da muss man sich meist keine Sorgen machen, etwa falsch zu sagen. Im Allgemeinen wurde ich zumindest selbstbewusster im Umgang mit Englisch.

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe sehr früh angefangen nach einer Unterkunft zu suchen, aber habe letztendlich erst ab Oktober meine Wohnung reservieren können. Insofern man in einem SSH (https://www.sshxl.nl/en/cities/groningen) Gebäude unterkommen möchte, muss man sich so früh es geht darum kümmern. Ich hatte Kontakt zu einigen Studenten, die darin gewohnt haben und es gab recht unterschiedliche Meinungen, aber auch sehr unterschiedliche Unterkünfte. Bei einigen muss man sich selbst das Bad mit anderen teilen und bei anderen ist das Bad inklusive. SSH ist auf jeden Fall eine der günstigsten Varianten in Groningen zu wohnen, aber man darf kein Problem damit haben mit anderen zumindest die Küche zu teilen, denn das war immer der Fall. Die Küche einer meiner Freundinnen war aber immer sehr sauber, das kommt dann aber immer auf die Mitbewohner an. Infos zu SSH gibt es z.B. hier: https://www.rug.nl/education/exchange/study-in-groningen/?lang=en. Eine andere Freundin hat im Social Hub Platz gefunden und war auch sehr zufrieden damit (https://www.thesocialhub.co/de/groningen/unterkunft/studenten-unterkunft/?utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=brand&utm_term=exact&utm_content=nld-en&utm_source_platform=semester-gro01&utm_creative_format=text&utm_marketing_tactic=convert&gclid=CjwKCAjwq4imBhBQEiwA9Nx1BppK9UmY-27Ts9L6f9VBNxxPXTneXX8rZEJ2xHxhf_tr-aGGwU3cHxoCb3wQAvD_BwE ). Die Miete ist allerdings recht hoch, ca. 1000€ im Monat, allerdings hat man viele Sachen inklusive wie eine monatliche Reinigung und ein Fahrrad (sehr hilfreich!!). Ich war im BlockHouse (https://www.blockhouse.nl) und war auch sehr zufrieden. Die Lage ist wirklich mit Abstand die beste, man ist komplett zentral und kann so gut wie überall hinlaufen. Man hat seine eigene Küche und Bad und die zuständigen Personen sind auch sehr lieb. Der Nachteil ist hier auch die Miete, die für ein kleines Zimmer bei 985€ liegt. Es kommen aber noch extra Kosten hinzu, z.B. fürs Wäschewaschen muss man immer 4,50€ zahlen. Ich fand es auch etwas schade, dass es keinen Gemeinschaftsraum gab, aber durch die ESN Woche hatte ich schon Kontakte im BlockHouse geknüpft, von daher habe ich mich dort auch nie allein gefühlt. Als Verkehrsmittel sollte man sich am besten ein Fahrrad holen, das ist am praktischsten und reicht auch vollkommen aus, um alles zu erreichen. Ich habe nie einen Bus benutzen müssen. Ein Fahrrad kann man sich bei Swapfiets leihen für 20€ im Monat. Die Lebenshaltungskosten sind ziemlich identisch zu denen in Deutschland. Tatsächlich gab es 3x die Woche einen Markt, auf dem man sogar recht günstig frische Lebensmittel kaufen konnte.

Studienfach: Patholinguistik

Aufenthaltsdauer: 01/2023 - 07/2023

Gastuniversität: Rijksuniversiteit Groningen

Gastland: Niederlande


Rückblick

Alles in Allem hatte ich eine fantastische und unbeschwerte Zeit in Groningen. Ich habe unglaublich tolle Menschen kennengelernt, die das halbe Jahr für mich ganz besonders gemacht haben. Groningen ist eine Studentenstadt durch und durch, weshalb es ein optimaler Ort für einen Austausch ist. Was ich jedem ans Herz legen kann, ist die ESN Woche, da man so einen sehr guten Start mit vielen neuen Kontakten haben kann. Mich hatten die ersten Tage ziemlich überwältigt, aber mit zunehmenden Freunden wurde alles leichter. Wenn es aber der Hauptwunsch ist, viel zu reisen in den 6 Monaten, ist Groningen vielleicht nicht optimal. Die Flüge aus Amsterdam sind recht teuer und Zugfahrten kosten allein auch 30€. Da wäre ein Tipp immer als Gruppe zu reisen, da es Gruppentickets gibt, für die man bei 7 Leuten 7€ p.P. zahlt.

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