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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Infoveranstaltungen der Uni Potsdam zum Erasmus+ Programm sind sehr gut, leider war meine Auswahl an möglichen Ländern/Unis nach Einbeziehung meiner persönlichen Kriterien (BWL, Master, Englisch ausreichend (da in der Schule ansonsten nur Latein gelernt)) ziemlich begrenzt. Vor allem durch den Faktor Sprache fielen die meisten großen Länder, wie z.B. Spanien, Italien, Frankreich, raus, da diese Unis fast alle die Landessprache voraussetzen. So fiel meine Wahl auf Malta.


Studienfach: Betriebswirtschaftslehre

Aufenthaltsdauer: 10/2019 - 02/2020

Gastuniversität: L-Università ta‘ Malta

Gastland: Malta

Malta liegt sehr weit südlich, knapp unter Sizilien nicht weit von Afrika (Libyen und Tunesien) und das merkt man auch an Landschafts- und Stadtbild und der Kultur. Ich habe alles als sehr nahöstlich beeinflusst wahrgenommen. Die bewohnten Gebiete Maltas, bist auf die Hauptstadt Valletta, sind zugegebenermaßen nicht sonderlich schön. Es dominieren sandsteinfarbene Flachbauten, enge, schlecht ausgebaute Straßen und es ist ziemlich schmutzig. Valletta allerdings ist wie eine andere Welt, unglaublich schön, sauber und voller kleiner gemütlicher Gassen, in denen vor allem am Wochenende immer etwas los ist. Die Landschaft Maltas ist sehr felsig (es gibt kaum Sandstrände) und spärlich bewachsen, allerdings gibt es viel sehr schöne Orte, die man erkunden und entdecken kann und zu denen sich ein Tagestrip mit anderen Studenten immer lohnt. Malta hat eigentlich ein sehr gut ausgebautes Busnetz, allerdings kommen die Busse wirklich wann sie wollen und manchmal auch nur wenn sie wollen. Man sollte immer viel Wartezeit einplanen und sich nie auf den regulären Fahrplan verlassen. Es gibt ein gutes Angebot für Studenten mit der sogenannten Tallinja Card, die aber so früh wie möglich beantragt werden sollte, da es sehr lange dauern kann, bis sie zugeschickt wird. Es sollte sich frühzeitig um eine Unterkunft auf Malta gekümmert werden, wobei die sogenannte „Reseidenz“, das Studentenwohnheim der Uni, nicht zu empfehlen ist. Ich hatte das Glück ein Airbnb für mich alleine zu haben, was sehr kostspielig ist. Meine Empfehlung wäre das Suchen einer WG über die ESN-Malta-Facebookseite. Der erste Austausch, die erste Wahl der Kurse und allgemein der Kontakt zur Uni Malta war sehr freundlich und hilfsbereit, allerdings typisch südländisch, auch sehr entspannt und stellenweise etwas unübersichtlich und schleppend. Auf Malta angekommen, merkt man das auch im Uni-Alltag, es geht alles recht gemächlich und unorganisiert zu. Die Professoren und Kommilitonen sind nahezu alle wirklich sehr nett und hilfsbereit, man wird gut aufgenommen und hat gleich zu Beginn die Chance, durch eine große ESN-Community (European Student Network) und eine aktive maltesische Studentenbewegung, Anschluss und neue Kontakte zu finden. Schon in der Woche vor dem Semesterstart gibt es erste Kennenlern-Events und -Partys. Die ersten Monate vergeht praktisch keine Woche ohne nicht mindestens ein, meistens sogar mehrere, studentisch organisierte Events. Diese sollte man auf jeden Fall mitmachen, da sich dort schon schnell die ersten Grüppchen bilden. Allgemein sollte man sehr proaktiv auf Leute zugehen und die ersten Wochen so viele Menschen kennenlernen wir nur möglich. Je länger das Semester dann geht, desto mehr werden sich die schlussendlichen engeren Freundeskreise dann herausbilden. In Bezug auf Events, Partys und des sprichwörtlichen „Studentenlebens“ ist Malta ein wahres Paradies und jeder, der sich nicht dagegen sträubt, wird hier eine absolut tolle Zeit haben. Zum Ende des Semesters wird es dann ruhiger, wenn es auf die Prüfungen zugeht. Zentrum für viele ist dann die Bibliothek auf dem Campus, die leider täglich sehr schnell voll besetzt ist und sonntags gar nicht und samstags nur bis nachmittags geöffnet hat. Die universitären Anforderungen empfand ich, zumindest bei mir im Master, als teilweise mäßig bis hoch, da am Ende doch einiges an Arbeit in Essays und Klausuren gesteckt werden musste. Insbesondere war es teilweise nicht leicht, da die Vorlesungen das Semester über weitestgehend leider ziemlich schlecht organisiert waren und vom Niveau und der Infrastruktur nicht mit denen in Potsdam mithalten können. Viele Räume sind sehr klein und schlecht ausgestattet und einige meiner Dozenten haben einfach von schlecht erstellten PowerPoint-Präsentationen abgelesen. Auch werden nicht alle Materialien und Skripte online gestellt. Für dieses Niveau der Lehrveranstaltungen wurde meiner Meinung nach am Ende in den Prüfungen doch relativ viel gefordert.

Studienfach: Betriebswirtschaftslehre

Aufenthaltsdauer: 10/2019 - 02/2020

Gastuniversität: L-Università ta‘ Malta

Gastland: Malta


Rückblick

Alles in allem war der Auslandsaufenthalt auf Malta insgesamt aber ein Erfolg und das mit Abstand Wertvollste, was ich davon mitgenommen habe, waren definitiv die neuen Leute aus aller Welt, die man kennenlernt und von denen mit Einigen auch längerfristig Kontakt bestehen wird. Es ist vielleicht kein Ort, an dem man für immer leben möchte, aber für einen Auslandsaufenthalt auf jeden Fall interessant.

Malta

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