Bartoszewski kämpfte im Widerstand gegen die Nationalsozialisten und war später als Historiker tätig. Nach der demokratischen Wende in Polen engagierte er sich auch als Politiker, Diplomat und Journalist unermüdlich für die politische Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland und für die christlich-jüdische Verständigung.
Als Ausschwitz-Überlebender hat er sich lebenslang mit der Erinnerung an dieses schwarze Kapitel deutsch-polnischer Geschichte auseinandergesetzt. Gerade 18-jährig wurde der junge Bartoszewski deportiert und kam nach 199 Tagen wieder frei, berichtet der Kurator der Ausstellung, Marcin Barcz, der zwölf Jahre für Bartoszewski bis zu dessen Tod im Jahr 2015 gearbeitet hatte. Anita Baranowska-Koch von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft sagt: „Bartoszewski ist heute noch ein Vorbild. Er war trotz seiner Erfahrungen dialogbereit und hegte keinerlei Rachegedanken. Er zeigte, wie man Pole und Europäer sein kann.“
Die kleine Wanderausstellung, die schon an 16 anderen Orten zu sehen war – so zum Beispiel im Roten Rathaus in Berlin – widmet sich dem Leben Bartoszewskis nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern setzt Schwerpunkte: Widerstand, Erinnerung und Versöhnung. Sonderführungen sind geplant. Die Termine können unter https://www.dpgberlin.de/de/bartoszewski-initiative/ eingesehen werden.
Veranstalter sind die Deutsch-Polnische Gesellschaften Berlin und Brandenburg, die School of Jewish Theology und das Institut für Slavistik an der Universität Potsdam sowie die Konrad-Adenauer-Stiftung Politisches Bildungsforum Brandenburg.
Anmeldung: kas-brandenburgukaspde