Datenbank abgeschlossener Forschungsprojekte
Geschlechterprogrammatik und Geschlechter(un)gleichheit im Politischen System: Zur behördlichen Umsetzung des Adult Worker Model am Beispiel der Eingliederungsvereinbarung im Rechtskreis des Sozialgesetzbuch II
Prof. Dr. Theresa Wobbe und PD Dr. Christine Weinbach
Finanziert von der DFG - Laufzeit 2010-2015
Im Mittelpunkt des von der DFG bewilligten Forschungsprojekts steht die Frage nach dem Zusammenspiel von egalitärer Geschlechterprogrammatik und Geschlechter(un)gleichheit im Politischen System. Ziel ist, diese Frage im Kontext des aktivierenden Sozialstaats am Beispiel des Sozialgesetzbuchs (SGB) II zu erforschen. Untersucht wird, inwieweit das zunächst von der EU lancierte Adult Worker Modell, das erwerbslose Frauen und Männer prospektiv als (Chancen-)Gleiche am Arbeitsmarkt auffasst und das (alte) Differenzkonzept in Richtung Flexibilisierung und Chancengleichheit aufbrechen soll, über das Gender Mainstreaming im deutschen Politiksystem umgesetzt wird. Genauer geht es darum, die Mechanismen zutage zu fördern, die eine Bekräftigung oder eine Neutralisierung geschlechtlicher Kategorisierung bewirken und die somit für das Gelingen bzw. Misslingen der Umsetzung maßgeblich sind.
Reformen von Wohlfahrtsstaaten im Vergleich: Zwischen demokratischer Verantwortlichkeit und ökonomischer Modernisierung
Finanziert vom Norwegischen Forschungsrat - Laufzeit 2011-2015
Wohlfahrtsstattliche Systeme stehen seit geraumer Zeit unter Reform- und Anpassungsdruck, gängige Kritikpunkte sind mangelnde Effizienz und Nachhaltigkeit sowie sinkende öffentliche Unterstützung. Politische Legitimität ist dabei eine der Grundvoraussetzungen für das Fortbestehen des Wohlfahrtsstaates kontinentaleuropäischer Prägung. Daher untersucht das Forschungsprojekt, in welcher Form die jüngsten Wohlfahrtsstaatreformen die politischen Steuerungsbeziehungen sowie die Interaktionsformen zwischen Staat und Bürgern beeinflusst haben. Das Projekt beginnt Anfang 2011 mit einer Laufzeit von drei Jahren und wird gemeinsam durch das Stein Rokkan Centre der Universität Bergen (Prof. Per Lægreid), die Universität Potsdam (Prof. Werner Jann), das dänische Institute of Government Research (Karsten Vrangbæk) und die Universität Oxford (Paola Mattei) durchgeführt.
Stärkung der Verwaltungsausbildung in Afghanistan
Prof. Dr. Harald Fuhr, Prof. Dr. Werner Jann und Julka Jantz
Gefördert vom Auswärtigen Amt in Kooperation mit der GIZ - Laufzeit 2012-2015
Seit April 2012 unterstützt das PCPM an der Universität Potsdam das vom Auswärtigen Amt finanzierte Projekt der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) „Stärkung der Verwaltungsausbildung in Afghanistan“. Im Rahmen der akademischen Komponente des Projektes werden an den fünf Universitäten in Mazar/Balkh, Kabul, Herat, Nangahar und Kandahar verwaltungswissenschaftliche Fakultäten neu aufgebaut. Das Team um die Projektleiter Prof. Dr. Harald Fuhr und Prof. Dr. Werner Jann begleitet die afghanischen Universitäten sowohl in inhaltlichen als auch organisatorischen Belangen. Zu den Aufgaben zählen die Betreuung und Fortbildung der afghanischen Dozentinnen und Dozenten, sowie die Beratung im Rahmen des Auf- und Ausbaus der Fakultäten beispielsweise bei der Fortentwicklung des Curriculum oder der Entwicklung kontextsensibler Lehrmaterialien.
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Die Metamorphosen der Gleichheit II: Deutungsmodelle des Geschlechts am Beispiel berufsstatistischer Klassifikation, Verhandlungen und Gleichstellungspolitiken im deutsch-französischen Kontext (1945-2010)
Finanziert von DFG / AFN - Laufzeit 2012-2015
Das Projekt untersucht die Metamorphosen der Geschlechtergleichheit in der BRD und Frankreich im Zeitraum von 1945 bis 2010. Das Ziel ist, Deutungsmodelle des Geschlechts und ihren Wandel in den Arbeitsbeziehungen zu erforschen. Wir nehmen an, dass diese Modelle zwischen 1945 und 2010 Veränderungen erfahren und um 1900 verankerte Deutungsmuster aufgebrochen werden. Der spezifische Zugriff besteht darin, die Metamorphosen an (1) berufsstatistischer Klassifikation, (2) Arbeitsverhandlungen und (3) Gleichstellungspolitiken zu erforschen. Die ausgewählten Beispiele werden erstmals historisch fundiert auf ihre Deutungsmuster des Geschlechts hin untersucht. Das Projekt soll die Frage nach der Relevanz von Klassifizierung, Verhandlung und Gleichstellung für die Herstellung und Stabilisierung von Geschlechter(un-)Gleichheit (1945-2010) beantworten und damit zur Erforschung einer soziologischen Schlüsselfrage beitragen.
Kommunale Gestaltungsmöglichkeiten bedürfnisorientierter Altenpflegestrukturen - Eine Politikfeldstudie zur Analyse der Steuerungspotentiale lokaler Governance-Netzwerke
Prof. Dr. Christoph Reichard, Prof. Dr. Isabella Proeller, Michael Plazek und Moritz Schnitger
Gefördert von der Bertelsmann-Stiftung - Laufzeit 2013-2015
Im Zentrum der pflegepolitischen Reformbemühungen stehen seit Jahren die langfristige Finanzierungssicherung und eine stärkere Bedürfnisorientierung des deutschen Pflegesystems. Ein zentrales Instrument hierzu stellt die Stärkung der häuslichen Versorgung von PfIegebedürftigen dar. welche von der großen Mehrheit der Bevölkerung gegenüber der stationären Versorgung bevorzugt wird. Unter den Bedingungen eines langfristig sinkenden familialen Pflegepotentials kommt dem Ausbau professioneller ambulanter Versorgungsstrukturen entscheidende Bedeutung zu. Im Verlauf des letzten Jahrzehnts ist jedoch in Deutschland insgesamt keine signifikante Stärkung dieser Versorgungsform gegenüber dem stationären Sektor zu verzeichnen. Bei genauerer Betrachtung der kommunalen Ebene, also der einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte, zeigen sich allerdings erhebliche Unterschiede bei den Anteilen der Versorgungsformen, welche bislang nicht systematisch untersucht wurden. Anknüpfend an eine quantitative Analyse der Pflegestatistik wurden ausgewählte Kommunen auf Basis Governance-theoretischer Überlegungen hinsichtlich erfolgversprechender Instrumente und Maßnahmen zum Ausbau der ambulanten Versorgung untersucht. Hierzu wurden lokale Govemance-Netzwerke im Rahmen explorativer Fallstudien analysiert. Ziel der Studie war es zunächst, Erklärungsfaktoren für die kommunalen Unterschiede bei der Inanspruchnahme von Versorgungsformen zu identifizieren. Auf dieser Basis wurden in der Praxis erprobte, übertragbare Steuerungsinstrumente zur Stärkung ambulanter Versorgungs-Settings herausgearbeitet. Die Studie wurde mit Hilfe der UP TRANSFER GmbH an der Universität Potsdam im Auftrag der Bertelsmann Stiftung umgesetzt.
Gründung des "Brandenburgischen Instituts für Gesellschaft und Innere Sicherheit" (BIGS)
An der Potsdamer Universität wurde Anfang September 2009 das Institut für Gesellschaft und Sicherheit (BIGS) gegründet. Im Mittelpunkt der Arbeit des Institutes stehen Fragen der zivilen Sicherheit. Fokus ist dabei die gesellschaftswissenschaftliche Perspektive, um Bedrohungen abzuwenden, mit denen freiheitlich-demokratische Staaten konfrontiert werden. Das Land Brandenburg wird das An-Institut der Hochschule mit rund 150.000 Euro im Jahr unterstützen. Gesellschafter sind außerdem das Luftfahrtunternehmen EADS, die Industrieanlagen Betriebsgesellschaft IABG und Rolls Royce Deutschland. Nach Angaben der beteiligten Unternehmen gibt es bislang in Deutschland kein vergleichbares Institut. Das Institut wurde auf Initiative von Ministerpräsident Matthias Platzeck eingerichtet. Der wissenschaftliche Ansatz soll multi- und interdisziplinär sein. Das BIGS sucht insbesondere den Dialog zu Unternehmen, Behörden und der Politik. Es soll auch als Gesprächspartner und Berater fungieren.(Finanziert von Land Brandenburg, EADS, IABG, Rolls Royce, THW - Laufzeit 2009-2014)
PROGRESS – Potsdamer Forschungs- und Technologieverbund zu Naturgefahren, Klimawandel und Nachhaltigkeit
Die Bedeutung globaler und lokaler Folgen des globalen Umweltwandels nimmt stetig zu und wird auch zukünftig das gesellschaftliche Zusammenleben nachhaltig beeinflussen. Aus diesem Grund haben sich Forscherinnen und Forscher der Geo-, Klima- und Sozialwissenschaften an der Universität Potsdam gemeinsam mit Partnerinstitutionen wie dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), dem Geoforschungszentrum (GFZ), dem Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS), dem Alfred-Wegner-Institut (AWI) und der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf (HFF) das Ziel gesetzt, fächerübergreifend gemeinsame Lösungsansätze für die Identifikation, Vermittlung und Verarbeitung von Geo- und Klimarisiken zu entwickeln. Im Mittelpunkt des Verbundprojektes PROGRESS steht neben der Analyse von Geo- und Klimarisiken auch die Wissensvermittlung an politische Entscheidungsträger. Das politik- und verwaltungswissenschaftliche Teilprojekt untersucht am Beispiel des Ostseeraums, wie nationalstaatliche und transnationale institutionelle Arrangements den politischen Prozess strukturieren und welche inhaltlichen Lösungsansätze daraus hervorgehen.(Finanziert vom BMBF - Laufzeit 2009-2014)
Reformkompass: Entwicklung von Fallstudien zu politischen und organisatorischen Reformprozessen
Um Reformakteuren dabei behilflich zu sein, den komplexen Anforderungen strategischer Steuerung bei gesellschaftlichen, politischen und organisatorischen Reformprozessen gerecht zu werden, hat die Bertelsmann Stiftung den Reformkompass entwickelt. Der Reformkompass nimmt Strukturen und Prozesse in den Blick, systematisiert zentrale Ziele und Aufgaben und liefert so einen Orientierungsrahmen für strategisches Handeln. Drei strategische Dimensionen werden dabei in den Mittelpunkt gestellt: Kompetenz für sachgerechte Lösungen, glaubhafte Kommunikation nach innen und außen sowie Kraft zur Durchsetzung. Die besondere Herausforderung wird darin gesehen, diese drei "K" über den gesamten Reformprozess hinweg, d. h. von der Bildung einer Strategiegruppe, über das Agenda Setting, die Formulierung und Entscheidung sowie die Umsetzung bis hin zur (fortlaufenden) Erfolgskontrolle, gleichermaßen zu bearbeiten. Frau Prof. Dr. Isabella Proeller und ihr Team übernehmen es, in Abstimmung mit der Bertelsmann Stiftung, eine Fallstudie für politische Reformprozesse und eine Fallstudie für organisatorische Reformprozesse (jeweils mit Fokus auf die Bildung der sog. "Strategiegruppe") zu erstellen. Die Fallstudien sollen insbesondere in der Aus- und Weiterbildung von zukünftigen bzw. aktuellen Reformakteuren im öffentlichen Sektor eingesetzt werden. (Finanziert von der Bertelsmann-Stiftung - Laufzeit 2013-2014)
UniteEurope
Die Integration von nicht-EU Ausländern ist eine der sichtbarsten Herausforderungen der Globalisierung und deshalb von hoher Bedeutung für kommunale Stadtverwaltungen in Europa. Das Projekt „UniteEurope“ zielt darauf ab, ein skalierbares und flexibles Werkzeug zu entwickeln, das durch die Analyse von Inhalten in „Sozialen Medien“ die Entscheidungsfindung im Bereich Integrationsplanung, -umsetzung und -evaluation nachhaltig unterstützt. Der Lehrstuhl Public und Nonprofit Management der Universität Potsdam wird als sozialwissenschaftlicher Partner eines internationalen und interdisziplinärem Projektkonsortium durch die Europäischen Kommission (Rahmenprogramm 7) gefördert. Seine Aufgabe besteht darin, einerseits zu analysieren, wie Bürger in „sozialen Medien“ zum Thema Integration von Migranten auf lokaler Ebene in den Städten Rotterdam, Malmö und Berlin kommunizieren. Andererseits erforscht er Möglichkeiten wie die themenbezogene Kommunikation von interessierten Bürgern Stadtverwaltungen im gesamten Politikzyklus unterstützen kann. Neben der angewandten Bedarfs- und Begleitforschung bietet das Projekt und das daraus resultierende Softwareprodukt den beteiligten Wissenschaftlern die Möglichkeit sehr detailliert die Entwicklung des Politikfeldes Integration von Migranten in „soziale Medien“ zu beobachten und dadurch Ähnlichkeiten und Unterschiede im Vergleich zu offline Settings zu analysieren. (Finanziert von der EU - Laufzeit 2011-2014)
Municipal rationalisation: the territorial dimension of cooperative strategies in public policy and local services
The project will deal with the comparative analysis of territorial, functional and political dimensions of intermunicipal cooperation and amalgamation: both in Italy and in Germany there is an ongoing and widespread debate on the possibility and presumed advantages of cooperation or amalgamation that would let municipalities perform their increasing tasks in more effective and efficient ways. Insufficient attention, however, appears to be paid to the analysis of alternative strategies (single- or multi-purpose cooperation, joint ventures, public-public or public-private partnerships etc), to the political underpinnings of the strategies proposed (or ignored), and to the difficulties that reforms have come across on repeated occasions. Especially failed reforms may signal that a power struggle between government levels may be occurring, which would make considerations of mere effectiveness and efficiency inadequate to understand the complexity of the phenomenon (gefördert aus dem DAAD/Vigoni-Programm - Laufzeit 2012-2013).
Demokratische Kontrolle kommunaler Unternehmen
Dr. Carsten Herzberg (am Lehrstuhl "Politik und Regieren in Deutschland und Europa")
In der Privatisierungsforschung standen lange Zeit materielle Privatisierung und öffentlich-private Kooperationen (Public-Private Partnerships) im Vordergrund. Das vorliegende Projekt beschäftigt sich mit einer anderen Form der Privatisierung: der Organisationsprivatisierung. Im Gegensatz zur materiellen Privatisierung geht es dabei nicht um die Veräußerung von öffentlichem Eigentum an einen privaten Akteur, sondern um die Ausgründung von Dienstleistungen aus dem Kernbereich der Verwaltung auf juristisch eigenständige Unternehmen in Form von GmbHs oder Aktiengesellschaften. Bei diesen öffentlichen Unternehmen ändert sich somit die Rechtsform von öffentlich zu privat, während die Eigentumsverhältnisse unberührt bleiben, die öffentliche Hand ist weiterhin der Besitzer (finanziert von der Fritz Thyssen Stiftung - Laufzeit 2011-2013).
Monitoring the Impacts of Decentralizing Health Governance in Nepal
Prof. Dr. Harald Fuhr, Prof. Dr. Werner Jann, Bastian Jantz, Julka Jantz und Dr. Markus Seyfried
In 2009/2010 the Government of Nepal has designed the Local Health Governance Strengthening Programme (LHGSP) to foster the decentralization process and to strengthen health governance at the local level. The LHGSP is supposed to serve as a pilot reform project and is implemented jointly with development partners (among them the Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)) in four districts of Nepal (Dang, Doti, Kailali, Surkhet). The overall rationale of the LHGSP is to improve the quality of health services at the local level through better matching of services to local preferences and through increased autonomy of local bodies and service providers, as well as improve local governance through increased capacities of local administrations and more active local participation. A team of PCPM researchers (Bastian Jantz, Julka Jantz, Markus Seyfried) under the lead of Harald Fuhr and Werner Jann is supporting the GIZ in the monitoring and evaluation of the LHGSP. This includes the preparation of a feasibility study for the monitoring of the LHGSP as well as the scientific supervision of the evaluation that is conducted by a local research institute. The results of the evaluation will be presented at a final conference in Kathmandu, Nepal in Autumn 2013 (gefördert von der GIZ - Laufzeit 2011-2013).
Erfolgsbedingungen transnationaler Entwicklungspartnerschaften: Von der transnationalen Kooperation zur lokalen Umsetzung in Räumen begrenzter Staatlichkeit
Transnationale Entwicklungspartnerschaften erbringen in Räumen begrenzter Staatlichkeit Governance-Leistungen. Das Teilprojekt D1 konzentriert sich auf Partnerschaften, die sich der Umsetzung der Millennium Development Goals der Vereinten Nationen in den Bereichen nachhaltige Energie- und Wasserversorgung oder Gesundheitsvorsorge verschrieben haben. Wir untersuchen Projektaktivitäten auf der lokalen Ebene. Unsere zentrale Forschungsfrage lautet: Unter welchen Bedingungen sind die Projekte transnationaler Entwicklungspartnerschaften in Räumen begrenzter Staatlichkeit effektiv? Hierbei konzentrieren wir uns auf vier transnationale Partnerschaften (Global Alliance for Vaccines and Immunization, Global Alliance for Improved Nutrition, Renewable Energy and Energy Efficiency Partnership, Water and Sanitation for the Urban Poor) mit Projekten in Südasien (Indien und Bangladesh) und Ostafrika (Kenia, Uganda und Somalia). Wir vermuten Zusammenhänge zwischen einer Reihe von Einflussfaktoren. Dazu gehören der Institutionalisierungsgrad der Partnerschaften, das Management des Prozesses, Lernprozesse, sowie lokale Einflussfaktoren (im Rahmen des SFB 700 - Laufzeit 2010-2013).
Mustererkennung und Video Tracking: Sozialpsychologische, soziologische, ethische und rechtswissenschaftliche Analyse
Prof. Dr. Maja Apelt
Das Forschungsprojekt MuViT beschäftigt sich mit automatisierten Videoüberwachungstechniken. Hierunter werden ganz grundsätzlich computerautomatisierte Verfahren der Analyse und Interpretation von Videomaterial verstanden. Solche Systeme sollen im Anwendungsfall das Sicherheitspersonal in Echtzeit alarmieren, sobald eine „gefährliche Situation“ entsteht. Im soziologischen Teilprojekt des Drittmittelprojektes MuViT werden in diskurs- und dispositivanalytischer Perspektive die Entwicklung und der Einsatz automatisierter Videoüberwachungstechniken untersucht. Dabei geht es vor allem um die Rekonstruktion wissenschaftlicher und politischer Diskurse zur so genannten "intelligenten" Videoüberwachung, die Analyse von Interessen und Zielen potentieller Anwender sowie um die Untersuchung diskursiver und nicht-diskursiver Praktiken beim Einsatz von Mustererkennungs- und Video Tracking-Techniken (finanziert vom BMBF - Laufzeit 2010-2013).
COMPAT.eGov.de - Competency Assessment and Training for the Uptake of eGovernment Services by Public Authorities
Prof. Dr. Dieter Wagner und Prof. Dr. Tino Schuppan
Im Mittelpunkt des EU-Forschungsprojektes "COMPAT.eGov.de - Competency Assessment and Training for the Uptake of eGovernment Services by Public Authorities" steht die Frage nach den erforderlichen Kompetenzen von öffentlich Beschäftigten in eGovernment-Transformationsprozessen (eTransformation). Ziel des Projektes ist es, Skills (Kenntnisse und Fertigkeiten) für Führungskräfte im Kontext von eGovernment zu erheben, ausgewählte Lehrinhalte zu entwickeln und in Pilotveranstaltungen zu vermitteln sowie diese zu evaluieren. Hintergrund ist, dass Informationstechnik nicht nur zunehmend die Verwaltungsarbeit durchdringt, sondern diese auch verändert: Neue Formen vernetzter interorganisationaler Zusammenarbeit entstehen, Shared Service-Center werden aufgebaut, One-Stop-Front Offices mit verteilten Back Office-Strukturen werden implementiert. Diese veränderte Arbeitswelt erfordert neue Kompetenzen von allen Beschäftigtengruppen im öffentlichen Dienst. Mit dem Kompetenzansatz wird bei COMPAT.eGov.de output-orientiert auf die ganzheitliche Leistungskapazität einer Person in der Arbeitswelt abgestellt. Der analytische Zugang ermöglicht eine bessere internationale Vergleichbarkeit und dass Kompetenzen unabhängig von formalen Qualifikationen berücksichtigt werden. Untersucht werden soll, wie sich Kompetenzanforderungen für welche Beschäftigtengruppen durch eGovernment verändern und welche neuen Kompetenzanforderungen entstehen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Akteuren, die an der Gestaltung und Umsetzung der neuen Strukturen mitwirken (finanziert von der EU - Laufzeit 2011-2012).
DAAD-Dies-Projekt: Aufbau eines Consultancy Centers in der Academy of Management in der Mongolei
In Zusammenarbeit mit der Academy of Management (AoM) of Mongolia wird seit Juni 2009 ein Projekt zum Aufbau eine Beratungszentrums fiir den öffentlichen Sektor in der Mongolei durchgeführt. Ziele des Projektes sind die Entwicklung, die Implementierung und der Ausbau einer Institution, welche sich beratend mit allem Fragen der Modernisierung und Reform des öffentlichen Sektors in der Mongolei beschäftigt und den Verantwortungsträger vielfaItige Leistungen beim Aufbau einer modemen Verwaltungsstruktur anbieten wird. Um dieses Ziel zu erreichen wird sich das neu gegründete Beratungszentrum insbesondere mit der Aus- und Weiterbildung von qualifizierten Beratern befassen, welche in speziellen, zertifizierten Studiengängen geschult und vorbereitet werden (finanziert vom DAAD - Laufzeit 2009-2012).
Unterstützung bei der Schaffung von Prozessen und Strukturen für ein Organisationsmodell
Projekt im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Laufzeit 2012).
Prozesse für das elektronische Herkunftsnachweisregister (HKNR) für Strom aus erneuerbaren Energien
Das Projekt, als eine Unterstützungsleistung für die Errichtung und den Betrieb eines elektronischen Herkunftsnachweisregisters (HKNR) für Strom aus erneuerbaren Energien, befasst sich mit prozessorientiertem Electronic Government. Ziel des Unterauftrages ist es, einen ablauf- und aufbauorganisatorischen Soll-Vorschlag (einschließlich der Gestaltungsalternativen) zu entwickeln und mittels einer für die Abbildung geeigneten Methode aus fachlicher Perspektive zu modellieren sowie zu beschreiben. Eine prozessorientierte Vorgehensweise hat sich hierfür bewährt. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Öko-Institut e.V. Freiburg (Institut für angewandte Ökologie), der Kanzlei Becker Büttner Held sprl. (Brüssel), der Kanzlei Becker Büttner Held (Berlin), der Kanzlei Kuhbier.Rechtsanwälte (Hamburg) sowie dem Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Informatik (OFFIS) bearbeitet (finanziert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - Laufzeit 2011-2012).
DiregKomp - Dienstleistungen und Modell für die gemeinsame Organisation von Sicherheitsleistungen
Die Wasserversorgung wird von zahlreichen kleinen und mittleren Betrieben getragen. Als Kritische Infrastruktur ist es grundlegendes Ziel, Ausfälle weitgehend auszuschließen. Die Erstellung entsprechender Schutzkonzepte stellt jedoch gerade für kleinere Wasserversorger eine ressourcenintensive Herausforderung dar. Im Forschungsprojekt Diregkomp wurden mit engem Bezug zur Praxis Lösungen und Organisationskonzepte entwickelt, die eine Vernetzung der Akteure, die Bündelung von Dienstleistungen sowie standardisierte Schutzkonzepte ermöglichen. So wird die Handlungsfähigkeit im Fall einer Krise erhöht und die Versorgungsleistung mit Blick auf den Bevölkerungsschutz gestärkt. Das Projekt wurde gemeinsam mit dem Unternehmen PRETHERM und assoziierten Partner (Berliner Wasserbetriebe, Wasser- und Abwasserzweckverband Calau, Ministerium des Innern des Landes Brandenburg) durchgeführt (finanziert durch das BMBF im Programm KMU-innovativ: Forschung für die zivile Sicherheit - Laufzeit 2010-2012).
Alternativen der Neugliederung der Kommunalstrukturen der Stadt Sonnewalde
Prof. Dr. Jochen Franzke und Ihno Gebhardt
Drittmittelprojekt gemeinsam im Auftrag des Kommunalwissenschaftlichen Instituts (gemeinsam mit Ihno Gebhardt), Projektergebnis: Gutachten zu den Bedingungen und Folgen einer freiwilligen Neugliederung der Kommunalstrukturen durch Eingliederung der Stadt Sonnewalde in die Stadt Finsterwalde bzw. den Beitritt der Stadt Sonnewalde zum Amt Kleine Elster (Niederlausitz). (Laufzeit 2012)
Steuerung mit Kennzahlen in den kreisfreien Städten – Eine empirische Studie
Dr. Alexander Kroll und Prof. Dr. Isabella Proeller
In den letzten Jahren hat der Druck auf die öffentliche Verwaltung zugenommen, die Performance ihrer Leistungen zu verbessern. Unter einer verstärkten Performance-Orientierung wird dabei der Fokus auf die Erreichung von Effizienz-, Effektivität- und Qualität-Zielen verstanden, die über die klassische Steuerung durch Ressourcen und Vorschriften hinausgeht. Um diese Ziele zu erreichen, steht die Verwaltung vor der Herausforderung, ihre Produkte mit Kennzahlen (Performance-Daten) zu hinterlegen und diese regelmäßig zu erheben, berichten und zu analysieren. Erste empirische Erfahrungen haben allerdings gezeigt, dass Performance-Daten oft mit großem Aufwand erhoben und berichtet wurden, letztlich jedoch bei der eigentlichen Entscheidungsfindung keine wesentliche Rolle spielten. Die Studie verfolgt das Ziel zu erklären, warum Performance-Daten in einigen Fällen häufiger verwendet werden als in anderen. Dazu wurden im Jahr 2011 die Amtsleiter aus acht Fachbereichen aller kreisfreien Städte sowie der Bezirke der Stadtstaaten befragt und deren Antworten statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse sollen zum einen dazu dienen, der Verwaltungspraxis Empfehlungen zu geben, wie die Nutzung von Performance-Informationen befördert werden kann. Zum anderen soll die empirische Grundlage genutzt werden, um bestehende Theorien des Performance Management zu testen und weiterzuentwickeln. (unterstützt durch die KGSt und die Bertelsmann Stiftung – Laufzeit 2010-2012).
E-Government-Trends sowie Handhabung von Wissensintensität in der Orientierungsphase zu einer neuen E-Government-Strategie
Projekt im Auftrag der Landeshauptstadt München (Laufzeit 2012).
Good Urban Governance Research. Case Study about participatory budgeting in Berlin-Lichtenberg
Drittmittelprojekt der holländischen Stiftung zur Förderung der Wissenschaften gemeinsam mit Eva Roeder im Umfang von 10.000 Euro, Abschlussbericht soll veröffentlicht werden. (Laufzeit 2011)
Flexibilisierung der Beschäftigungsstrukturen in der Kommunalverwaltung
Drittmittelprojekt mit Unterstützung der Hans-Böckler-Stiftung. Projektbearbeiter: Dr. Jens Tessmann, Publikation des Projektberichtes geplant. (Laufzeit 2011)
EUKRITIS II - Wissensmanagement für den Schutz Kritischer Infrastrukturen
Der Schutz Kritischer Infrastrukturen ist als Folge von Globalisierung, Liberalisierung und Privatisierung deutlich komplexer geworden als in der Vergangenheit. Gefährdungen gilt es im Vorfeld als solche zu erkennen und so die Verwirklichung von Krisen und Katastrophen zu verhindern. Ein kooperatives und organisationsübergreifendes Wissensmanagement zwischen Sicherheitsbehörden und der Wirtschaft als Betreiber Kritischer Infrastrukturen aber auch als Dienstleister zu deren Schutz wird erforderlich. Durch die Vernetzung von Akteuren Wissen über den Schutz kritischer Infrastrukturen besser verteilen und nutzen zu können, war Ziel des gemeinsamen Forschungsprojektes des Lehrstuhls in Kooperation mit dem Ministerium des Innern Brandenburg, der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG und der Staatlichen Feuerwehr Westpommern (Polen). (finanziert von der EU - Laufzeit 2010-2011)
Die Metamorphosen der Gleichheit: Die soziologische Konstruktion des Geschlechts in Frankreich und Deutschland (1890-1933)
Das Ziel des Vorhabens ist es, die Konstruktion der Kategorie des Geschlechts im Diskurs der klassischen Soziologie in Deutschland und Frankreich (1890-1933) zu erforschen. In einer komparativen Perspektive sollen die Genese, Bedeutung und Spuren der Studien untersucht werden, die das Geschlecht als Reflexions- und Beschreibungskategorie des Sozialen etablieren. In Frankreich hat, im Unterschied zu Deutschland, der Feminismus den Diskurs in der Soziologie viel weniger durchdrungen und damit auch geringere Legitimität als in Deutschland erlangt. Erforscht werden soll, inwieweit dieses Phänomen auf unterschiedliche soziologische Konstruktionen des Geschlechts verweist und inwiefern die Etablierung soziologischer Kategorien mit mehr oder weniger impliziten Konstruktionen des Geschlechts verflochten ist. Wir nehmen an, dass die soziale Umwelt und der kulturelle Kontext dieser Projekte in Frankreich und Deutschland variieren. (1) Die Etablierung des soziologischen Feldes ist in beiden Ländern in unterschiedliche Auffassungen über das Soziale, die Politik und die Wissenschaft eingebettet, und (2) die Verhandlung des Geschlechts reflektiert verschiedene Konzeptionen der Gleichheit zwischen den Geschlechtern und in der Bedeutung, die dem Geschlechterunterschied in gesellschaftlichen Institutionen und Wissensfeldern zukommt. (Projektzeitraum 2009-2012, finanziert von DFG / AFN).
Comparative Research into Current Trends in Public Sector Organization - CRIPO
The main objective of the Action is to increase knowledge about current trends in public sector organization in Europe from a European perspective, in an international context, in order to deepen theoretical rigour and optimize methodologies, which will inspire sound and policy-relevant research conclusions. (COST Action IS0601, Laufzeit 2007-2011)
KWI-Projekt "Akzeptanz Frauenförderverordnung" (FrauFöV)
In Kooperation mit dem Kommunalwissenschaftlichen Institut der Universität Potsdam (KWI) wird derzeit ein Projekt zur "Anwendung der Verordnung über die bevorzugte Berücksichtigung von Unternehmen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge zur Förderung von Frauen im Erwerbsleben" realisiert. Im Jahr 1996 ist im Land Brandenburg die "Verordnung über die bevorzugte Berücksichtigung von Unternehmen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge zur Förderung von Frauen im Erwerbsleben" (FrauFöV) in Kraft getreten. Im Rahmen des Projekts wird wissenschaftliche Hilfestellung bei der Überprüfung der Wirksamkeit der FrauFöV bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen gegeben. In der Zusammenarbeit mit dem MASGF Brandenburg wird diesbezüglich eine schriftliche und mündliche Befragung mit Vergabestellen durchgeführt. Des Weiteren werden Maßnahmen entwickelt, die zu einer Verbesserung der Wirksamkeit der FrauFöV beitragen. (Projektzeitraum: IV. Quartal 2008 - I. Quartal 2010, finanziert durch das MASGF Land Brandenburg).
Privatisierung kommunaler Unternehmen in strukturschwachen Regionen Brandenburgs
Prof. Dr. Thomas Edeling und Dr. Peter Richter
Das im Jahr 2010 abgeschlossene Lehrforschungsprojekt vergleicht in einer Längsschnittanalyse das Privatisierungsgeschehen im Land Brandenburg für den Zeitraum 1995 bis 2005. Auf Basis von Daten der öffentlichen Statistik zeigte sich, dass es keinen sicheren Zusammenhang zwischen strukturellen Merkmalen der Landkreise (Wirtschaftsstärke, Lage im Verflechtungsraum oder an der Peripherie des Landes u.a.) und dem Umfang von Privatisierungen gibt. Das Privatisierungsgeschehen hängt deshalb weniger von strukturellen Merkmalen der Landkreise, desto mehr aber von politischen Konstellationen und Strategien in den Kreisen, Städten und Gemeinden ab. Exemplarisch wird der Kampf um Privatisierung bzw. um die Legitimierung kommunaler Unternehmen unter Berufung auf ein immer umstrittenes „öffentliches Interesse“ in einer Einzelfallstudie einer Stadt in einer strukturschwachen Region Brandenburgs rekonstruiert. (Laufzeit 2008-2010)
Evaluationsstudie zum Auslandseinsatz der Brandenburger Polizeivollzugsbeamten im Rahmen von EU-und UN-Missionen
Im Rahmen einer qualitativen und einer quantitativen Befragung werden u.a. die Kompetenzen, Erwartungen und Hoffnungen, Motive und Beweggründe sowie die Einstellungen und Werte, Charakter und die Persönlichkeit fiir den Auslandseinsatz ermittelt. Hinzu kommt die Bewertung der Betreuungsmaßnahmen des Auslandspools durch die zuständigen Behörden. Die Studie schließt mit Verbesserungsvorschlägen und Empfehlungen fiir die Zukunft. (Zeitraum 2008-2009, Partner: Institut für Management und Organisation (IMO e.V.), Fachhochschule der Polizei Brandenburg)
EUKRITIS - Wandlungsfähige Schutzstrukturen und Folgenabschätzung zur Prävention, Abwehr und Folgenbewältigung bei Katastrophen
Wie agieren Betreiber von Kritischen Infrastrukturen, Behörden und Hilfsorganisationen bei einem Notfall und wie kann das Zusammenspiel im Katastrophenschutz verbessert werden? Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Programms "Sicherheit und Schutz der Freiheitsrechte" fokussiert ein vom Land Brandenburg in Auftrag gegebenes, zweijähriges Forschungsprojekt des Lehrstuhls in Kooperation mit dem Ministerium des Innern Brandenburg als Konsortialführer, der BASF Schwarzheide GmbH und der Staatlichen Feuerwehr Westpommern (Polen) den Schutz von Kritischen Infrastrukturen. (finanziert von der EU - Laufzeit 2008-2009)
Fachwissenschaftliche Begleitung der Personalentwicklung und der Modernisierung des Personalmanagements in der öffentlichen Verwaltung
Prof. Dr. Dieter Wagner und Prof. Dr. Jochen Franzke
In Kooperation mit dem KWI wurden und werden wissenschaftliche Fachtagung / Weiterbildungen / Führungskräfteworkshops zu Fragen von Personalentwicklung und Personalmanagement in der öffentlichen Verwaltung des Landes Brandenburg (Landes-und Kommunalebene ) im Kontext der Modernisierung der öffentlichen Verwaltung realisiert: eGovemment und Führungskräfte der Polizei (2006) Personalpolitik der Kommunen zwischen Sparzwang und Leistungsorientierung (2007) Regionale Führungskräftekonferenzen mit der Landesverwaltung (2008) - Fortsetzung der Begleitforschung durch KWI, PCPM und Lehrstuhl in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Verwaltungsmodernisierung beim Finanzministerium Brandenburg Mitarbeiterorientierte Personalsteuerung bei Gebiets- und Funktionalreformen / Fallbeispiel Mecklenburg-Vorpommern (Drittmittelprojekt, gefördert durch die HBS, Studie und Publikation) Kreisebene - Aufgabenkooperation, Territorialreform und Personalintegration als Schwerpunkt der Reformumsetzung (Dissertation), (Fachtagung in 2010)
The Politics of Time: The Temporality of EU Enlargement and Europeanisation
The politics of time are central to understanding modern governance. A vital feature of democracy is the delegation of political power for a limited period of time by regular elections. This makes political time a scarce resource. At national level, the electoral cycle structures the interplay between government and opposition, influences legislative behaviour, and provides the basic parameters for political manoeuvring over the temporal ordering of political activity. To a certain degree these observations also hold true for the European Union (EU), but there are important differences to national political systems in the temporal structuring of its activity. Against this background the project aims at extending research on political time from the national to the European level by addressing the timescape of the main EU institutions - namely the Council, the European Parliament, and the Commission - and at analysing the consequences of its specifics on the policy-making process. The DFG-funded project had a duration from 2007 to 2011.
Emerging Modes of Governance and Climate Protection: Green Companies in Newly Industrializing Countries
Das Teilprojekt untersucht, inwieweit privatwirtschaftliche Akteure, die sich im Clean Development Mechanism (CDM) des Kyoto-Protokolls engagieren, in Räumen begrenzter Staatlichkeit neue Formen von Umweltpolitik und Klimaschutz induzieren. Hierzu analysieren wir (1) die konkreten Bedingungen, unter denen einzelne Firmen zielgerichtete CDM-Partnerschaften mit Internationalen Organisationen, NGOs und Regierungen eingehen; (2) die Auswirkungen der entstehenden Public Private Partnerships (PPP) im Hinblick auf neue Formen von Governance im Umweltbereich der entsprechenden Länder. Das Projekt im Rahmen des SFB 700 hatte eine Laufzeit von 2006 bis 2009.
Regierungsorganisation in Westeuropa
Von 2005 - 2009 lief das von der DFG geförderte Forschungsprojekt zu Regierungsorganisationen in Westeuropa am Lehrstuhl für Verwaltung und Organisation unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Jann. Gegenstand des Forschungsprojekts war die Regierungsorganisation in fünf westeuropäischen Ländern, die seit den frühen 1990er Jahren durch Europäisierung, Globalisierung und die Krise des Wohlfahrtsstaates unter erhöhtem Anpassungsdruck stehen. Während sich das politikwissenschaftliche Interesse meist auf den allgemeinen Wandel der „Staatlichkeit“ oder die konkreten Veränderungen von Politikinhalten konzentriert, wurde hier in vergleichender Perspektive nach dem Wandel von politischen Strukturen und Prozessen der Regierungsorganisation, insbesondere der Ministerialverwaltung, gefragt. Ausgangshypothese war, dass die westeuropäischen Regierungssysteme auf die externen Herausforderungen mit Änderungen ihrer „Produktionsstruktur“ von Gesetzen und Programmen reagiert haben. Neben der Bundesrepublik, Großbritannien und Frankreich sollten die beiden skandinavischen Länder Dänemark und Schweden in die Untersuchung einbezogen werden.