Im Rahmen des regelmäßig veranstalteten Partnerkreis-Talks wurden nun die Ergebnisse im Nikolaisaal öffentlich vorgestellt und diskutiert. Potsdam profitiere vor allem von der Umwegrentabilität seiner Kulturstätten, die sich darauf bezieht, wie Investitionen in diese Einrichtungen langfristig zu einem finanziellen Nutzen führen können. Die Kultur- und Kreativwirtschaft steigere die Attraktivität der Stadt als touristisches Ziel und ziehe Besucher an, was wiederum die lokale Wirtschaft, insbesondere in Gastronomie und Hotellerie, stärke, heißt es in der Studie. Diese Investitionen tragen dazu bei, das kulturelle Erbe zu bewahren und das Image der Stadt zu verbessern, betonte Prof. Dr. Uta Herbst vom Lehrstuhl für Marketing an der Universität Potsdam, wo die Untersuchung durchgeführt wurde.
Neben einer quantitativen Analyse der Umwegrentabilität am Beispiel der Musikfestspiele Sanssouci und Nikolaisaal Potsdam gGmbH, des Hans Otto Theaters und des Lindenparks wurden in einer qualitativen Analyse Potsdamer Unternehmen zum Einflusses der Kultur- und Kreativwirtschaft auf die Standortwahl und den Unternehmenserfolg interviewt. Die Befragung zeigte einen positiven Effekt auf das Image, die Reputation und die Unternehmenskultur, was in der anschließenden Podiumsdiskussion unter anderem von Miriam Jahnke vom Potsdamer Technologieunternehmen Sensit! GmbH bestätigt wurde. Auch Stefan Frerichs, Wirtschaftsförderer der Stadt Potsdam, unterstrich den engen Zusammenhang von Wirtschaftsentwicklung und kultureller Anziehungskraft der Stadt und der Region. Prof. Dr. Walid Hafezi, Beigeordneter für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, wies darauf hin, dass öffentliche Kulturförderung nicht länger eine freiwillige Aufgabe, sondern verpflichtend sein müsse. Und dies auch unabhängig von ihren wirtschaftlichen Effekten.
Alle Ergebnisse der Studie: www.uni-potsdam.de/fileadmin/projects/wirtschaft-transfer-gesellschaft/Partnerkreis/Aktuelles/Studien/2024/Ergebnispräsentation_IHK_Studie.pdf